Am 24. Februar wurde das lange angekündigte offizielle Release QGIS 3.0 mit dem Codenamen „Girona“ freigegeben. QGIS 3.0 ist die dritte Hauptversion der Freien und bekannten Desktop-GIS-Software.
We are pleased to announce the release of QGIS 3.0 ‘Girona’ https://t.co/6Y2uUqii6T pic.twitter.com/POKOSpTaZs
— QGIS (@qgis) 23. Februar 2018
Bereits vergangenen Oktober hatte Till Adams, Gesellschafter von terrestris, eine Einführung zu QGIS 3.0 auf dem OSGeo-Park der diesjährigen INTERGEO gegeben. Es ist an dieser Stelle kaum möglich alle Neuerungen von QGIS 3.0 vorzustellen, dennoch wollen wir hier auf einige Highlights der neuen Version hinweisen.
Die erste wichtige Nachricht vorab: Es ist möglich, Projekte, die unter QGIS 2.x erstellt wurden, auch in QGIS 3 zu öffnen. Problematischer wird es, wenn ihr Projekt QGIS-Plugins verwendet, denn diese müssen angepasst werden. Einige der Plugin-Entwickler haben bereits Ihre Plugins angepasst, dies dürfte aber nicht auf die Mehrzahl der PlugIns zutreffen. Eine stichprobenmäßige Evaluierung der terrestris-Entwickler hat jedoch ergeben, dass die zu erwartenden Anpassungen nicht zu dramatisch sind. Aufgrund der Versionsänderungen von QT– und Python (jetzt Python 3) sind aber in jedem Fall Anpassungen erforderlich.
Mit der neuen QT-Version wurde die Oberfläche übersichtlicher gestaltet. Dazu bringt QGIS 3.0 selber eine Menge an neuen Standard-symbolen und Symbolgruppen mit. Weiterhin wurden einige neue Renderer integriert, so ein Punkt-Cluster und ein Unique-Value Renderer für diskrete Rasteroberflächen. Für die 3D Visualisierung wurde eine mächtige 3D-Rendering Engine integriert. Eine neu gestaltete Geoprozessierungs-Toolbox erlaubt einfacheren Zugriff auf die größtenteils optimierten Geoprozessierungs-Werkzeuge in QGIS. Erfreulich ist zudem die Default-Unterstützung für Geopackage als Datenformat. Eine komplette Liste aller Änderungen finden Sie im offiziellen Changelog. Kurt Menke, der Autor einiger QGIS Bücher, stellt in seinem Blogbeitrag seine persönlichen Highlights vor.
Um QGIS 3 zu installieren, reicht ein Besuch auf der offiziellen Download-Seite, für Windows-Benutzer sollte der Standalone-Installer für 64-Bit-Systeme problemlos heruntergeladen werden können. Wenn Sie neben dem reinen QGIS noch weitere Open Source GIS-Software verwenden möchten, können Sie auch den OSGEO-Installer ausprobieren, der eine Vielzahl weiterer Freien GIS-Software enthält.
Grundsätzlich lohnt es sich QGIS 3.0 auszuprobieren. Wir raten aktuell noch von einer kompletten Ablöse Ihres bewährten und stabilen QGIS 2.x ab. Die 3-er Version hält mit Sicherheit noch die ein- oder andere Kinderkrankheit als Überraschung bereit und ist auch als ‚early adopter release‘ gekennzeichnet Sollten Sie Fragen rund um QGIS 3.0 haben, können Sie sich natürlich auch gerne an uns wenden.